Interview  ·  Lesezeit: 2 Minuten

LANIUS: The next generation

Annabelle Homann ist bereits seit 2014 bei LANIUS im Bereich Marketing tätig und seit 2020 nun auch Teil der Geschäftsleitung. Sie ist die Tochter von Claudia Lanius, der Gründerin und Designerin der Marke.

Annabelle, du kennst LANIUS bereits dein ganzes Leben lang und steigst nach siebenjähriger Mitarbeit nun in die Geschäftsführung mit ein. Was bedeutet dieser Schritt für dich?

LANIUS ist in den letzten Jahren stark gewachsen, das Team ist jünger geworden und unsere Kollektion ebenfalls. Durch das Wachstum ist deutlich geworden, dass neue Strukturen und Arbeitsweisen für unsere Mitarbeitenden wichtig sind.

Zum einen ist es mir hier ein persönliches Anliegen, meine Mutter in der Geschäftsleitung zu entlasten. Zum anderen habe ich selbst nun schon lange bei LANIUS gearbeitet und kenne die Bedürfnisse der Mitarbeitenden gut. Ich möchte hier aktiv die positive Arbeitsatmosphäre weiter stärken.

Ich bin der Meinung, dass Arbeit keine Pflichterfüllung sein sollte, sondern ein Ort der Begegnung und Wertschöpfung – an dem man sich sowohl neuen Herausforderungen stellt als auch gemeinsam meistert. Wenn man sich an seinem Arbeitsplatz wohl und richtig fühlt, dann wird sich daraus auch Gutes ergeben.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich persönlich und wie integrierst du sie in dein Leben?

Nachhaltigkeit ist für mich ein Prozess, der mich schon mein ganzes Leben begleitet. Mir ist bewusst, dass ich in einer kleinen Bubble groß geworden bin: Erst auf dem Land in Königswinter, immer in Kontakt mit der Natur – einige Jahre später habe ich dann auf einer anthroposophisch ausgerichteten Privathochschule im kleinen Ort Alfter studiert; BWL mit dem Schwerpunkt nachhaltige Unternehmensführung.

Nicht nur das Studium als solches, sondern auch meine Kommilitonen haben mich sehr inspiriert und ich empfinde es als großes Privileg, dass ich so selbstverständlich einen nachhaltigen Lebensstil kennenlernen konnte. Privat achte ich stark auf minimalistischen Konsum und vegetarische Ernährung. Kleidung, die ich zu selten trage, bereite ich auf und verkaufe sie weiter, um den Lebenszyklus zu verlängern. Ich habe mir vor allem die Reduzierung meiner Verpackungsabfälle vorgenommen – und möchte andere dazu inspirieren, mitzumachen!

Wohin geht für dich der Weg mit LANIUS, das als Unternehmen ja ein früher Vorreiter im Bereich grüne und faire Mode ist?

Ich glaube, LANIUS ist schon lange auf einem sehr guten und zukunftsweisenden Weg. Wir entwickeln uns und unsere Produkte jede Saison nachhaltig weiter. Stillstand gibt es bei LANIUS nicht. Jedes Jahr kommt unser gesamtes Team zusammen, um neue Themen und Projekte, die für diese nachhaltige Entwicklung wichtig sind, voranzutreiben.

Ich glaube daran, dass eine klimaneutrale Wirtschaft die Zukunft ist, und habe mich deswegen im Jahr 2020 dafür eingesetzt, dass wir vollständig klimaneutral werden. Das bedeutet, dass wir die entstandenen CO₂-Emissionen unserer Geschäftsaktivitäten am Standort Köln sowie die bei der Produktion unserer Kollektion entstandenen Emissionen ausgleichen.

Für die nächsten Jahre haben wir uns weitere große Ziele gesetzt: Wir möchten unsere gesamte Lieferkette transparent machen, um unseren Kund:innen die komplexe textile Wertschöpfungskette vor Augen zu führen und die Wertschätzung für Kleidung wieder zu steigern. Weiterhin möchten wir unsere Kund:innen dazu anregen, ihre Kleidung richtig zu pflegen und auszubessern. Hier möchten wir mit positivem Beispiel voran gehen und einen Repair-Service ins Leben rufen. Das ist für mich nachhaltige Mode.