Nach dem langen Reisetag sind wir nun doch erschöpft und da die nächsten Tage viele Eindrücke bereithalten werden, gehen wir früh ins Bett.
Folgendes steht auf unserer To-Do-Liste: Wir möchten uns einen Überblick über unsere drei neuen Produktionspartner verschaffen, die Betriebsgelände besichtigen und die Menschen, mit denen wir von Köln aus zusammenarbeiten, kennenlernen.
Anreise
Früh am Montagmorgen starten wir unsere Reise nach Nordmazedonien. Der recht kleine Binnenstaat liegt eingebettet zwischen Serbien, Kosovo, Bulgarien, Griechenland und Albanien. Wir fliegen vom Köln/Bonner Flughafen zunächst nach Wien und von dort aus in die Hauptstadt Skopje. In der Stadt, die nur knapp 20 Kilometer vom Nachbarstaat Kosovo entfernt liegt, leben rund 16%1 der 2,1 Millionen Nordmazedonier2.
Gemeinsam mit Philipp, dem sehr herzlichen Leiter unserer holländischen Agentur, kommen wir nach einer siebenstündigen Reise endlich an. Hier in Nordmazedonien ist es üblich, eine Agentur zu beauftragen, die wiederum mit den hoch spezialisierten Produktionsstätten zusammenarbeitet. Ein Grund für dieses Vorgehen stellt die oftmals bestehende Sprachbarriere dar. Die hiesigen Produktionsbetriebe sind in den meisten Fällen Familienunternehmen, die seit den 90er Jahren bestehen. Es arbeiten nahezu immer zwei Generationen Hand in Hand miteinander. Die Nachkömmlinge der Gründer:innen sprechen meist gutes Englisch, doch für die sehr spezifischen Fachbereiche rund um die Produktion reicht ein einzelner englischsprachiger Kontakt im Unternehmen kaum aus.
Wunderschöne Landschaften und ein herzlicher Empfang
Vom Flughafen aus möchten wir uns gerne direkt die Agentur anschauen. Auf der Autofahrt begleitet uns der stetig gleiche, imposante Ausblick auf die schneebedeckten Gebirgsketten. Nordmazedonien ist umgeben von Bergen und wir genießen die Atmosphäre, welche die steinigen Riesen ausstrahlen.
Es ist winterlich kalt, aber wir werden hier so herzlich empfangen, dass wir uns gleich wohlfühlen. Wir sind beeindruckt vom eigenen Musteratelier der Agentur und der großen Anzahl an angestellten Bekleidungstechniker:innen, die täglich unterwegs und vor Ort bei den Produktionsstätten des Agentur-Portfolios im Einsatz sind, um die Produktion zu begleiten.
Eine lange To-Do-Liste
Ein weiteres Ziel unseres Besuchs ist es, direkt vor Ort Kleidungsstücke unserer kommenden Kollektion zu prüfen und freizugeben. Das spart unserem Team in Köln in den kommenden Wochen einen Großteil Arbeit und auch die Produktionsstätte kann so frühzeitig und ohne den Aufwand von detaillierten Mails und langen Telefonaten unsere Anpassungen vornehmen. Denn jetzt läuft die Produktion gerade auf Hochtouren – ein optimaler Zeitpunkt für Qualitätskontrolle und kleine Änderungen.
Wir prüfen unsere Kleidungsstücke
Am Dienstagmorgen fahren wir gemeinsam mit den Agenturchefs Philipp und Boris und dem zuständigen Bekleidungstechniker zu unserem Partnerbetrieb für Blusen. Und wir haben direkt ein Erfolgserlebnis: Brigitte prüft unsere Bluse und kann sie nach einem kurzen Check freigeben.
Wir sind sehr zufrieden mit der Produktionsstätte und nach einem leckeren Mittagessen geht es weiter in den nächsten Betrieb: einem Hosenspezialisten. Tatsächlich entdecken wir unsere Hose gerade auf dem Produktionsband und können sie prüfen – unser zweites Erfolgserlebnis.
Wir haben in beiden Betrieben ein sehr gutes Gefühl verspürt und freuen uns, unseren Kölner Kolleg:innen am Telefon direkt von unseren Begegnungen und den vorgenommenen Anpassungen zu berichten.
Große Sorgfalt in den Betriebsstätten
Am Mittwoch geht es für uns in die Stadt Prilep, um unsere Produktionsstätte für die Blazer-Konfektion zu besichtigen.
In dem Familienbetrieb verbringen wir einen ganzen Tag, da wir eine große Anzahl an Blazern prüfen und in der Bügelei mitverfolgen, wie ein Blazer nach dem anderen mit großer Sorgfalt aufgebügelt wird.
Wir sind von der familiären Atmosphäre sehr angetan und sind immer wieder aufs Neue beeindruckt von der Effizienz, mit der in diesen Betrieben gearbeitet wird.
Dass unsere Agentur hier vor Ort eigene Bekleidungstechniker beschäftigt, die die Produktion mit überwachen, ist ein weiterer großer Pluspunkt.
Ein Betrieb mit den besten Voraussetzungen
Am Donnerstag, dem letzten Tag unserer Reise, sind wir zu Gast bei einer Lieferantin, mit der wir noch nicht zusammenarbeiten, es uns aber gut für die Zukunft vorstellen können. Da nichts über ein persönliches Kennenlernen geht, nutzen wir daher die Gelegenheit und besuchen direkt den gesamten Produktionsbetrieb.
Wir treffen auf eine Führungsdoppelspitze bestehend aus Mutter und Tochter, genau wie bei LANIUS.
Und neben dieser Gemeinsamkeit entdecken wir noch mehr: Hier herrscht geballte Frauenpower, gekoppelt mit großer Freude an der Arbeit. Wir sind begeistert von dem Betriebsambiente und stellen schnell fest: Die Mitarbeiter:innen kennen sich hier schon lange, respektieren ihre Chefin und haben bei aller Organisiertheit und Effizienz immer Zeit für ein nettes Gespräch.
Nach einer ausgiebigen Besichtigung des Unternehmens fassen wir den Plan schon bald zusammenzuarbeiten. Vielleicht sogar schon in der nächsten Saison. Wir sind mehr als glücklich mit den Ergebnissen unserer Reise und kehren mit gutem Gefühl nach Köln zurück.