Behind the Scenes · Lesezeit: 2 Minuten
Fashion Revolution Day
Verantwortungsvolles Handeln bei LANIUS
Der Fashion Revolution Day erinnert jährlich am 24. April an den tragischen und vermeidbaren Fabrikeinsturz der Textilfabrik in Bangladesch vor 11 Jahren. Mehr als 1.100 Menschen kamen ums Leben, da sie in einem maroden Gebäude arbeiteten, das längst nicht mehr sicher war und riesige Risse im Mauerwerk aufwies. Dieses Ereignis verdeutlicht heute immer noch die dringende Notwendigkeit, die Bedingungen in der Modeindustrie zu verbessern.
Anlässlich des Fashion Revolution Day’s berichten Cornelia Westfehling (Sustainability Managerin LANIUS) und Annabelle Homann (COO LANIUS) aus dem Unternehmensalltag: Wie sieht verantwortungsvolles Handeln bei LANIUS aus?
Annabelle, was versteht ihr bei LANIUS unter „verantwortungsvollem Handeln“?
Als Slow Fashion Label, das Kleidung produziert und in Umlauf bringt, übernehmen wir Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette unserer Produkte. Das bedeutet für uns Sozial- und Umweltstandards sicherzustellen und über den Verkauf hinaus unserer Kundin durch Repair- & Resell-Angebote zur Seite zu stehen.
Ist das bei LANIUS schon immer so gewesen?
Ja, Nachhaltigkeit ist seit Gründung von LANIUS im Jahr 1999 – und damit bereits seit einem Vierteljahrhundert - fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Wir treffen uns jährlich mit dem gesamten LANIUS Team und tauschen Ideen aus, wie wir uns nachhaltig weiterentwickeln können. Wir bilden Arbeitsgruppen und packen es an. Für uns ist Nachhaltigkeit kein Status Quo, sondern ein fortlaufender Prozess, der genau diese konstante Weiterentwicklung erfordert und fördert.
Cornelia, aus deiner Sicht als Nachhaltigkeitsmanagerin bei LANIUS: Was unterscheidet euch von Modelabels, die auf konventionellem Wege Kleidung produzieren?
Der größte Unterschied besteht meines Erachtens in der konsequenten Übernahme von Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette. Ein Fair Fashion Anbieter betrachtet bei der Entwicklung einer neuen Kollektion nicht nur Modegrad und Preis, sondern legt den Fokus ebenso sehr auf die Materialherkunft, Langlebigkeit, Recyclingfähigkeit, Lieferantenbeziehung, Lieferwege und den CO2-Ausstoß. Das macht den Produktionsprozess natürlich wesentlich komplexer. Ein Grund mehr, der für Slow Fashion spricht. Denn nachhaltige Mode braucht Zeit.
Und wie setzt ihr verantwortungsvolles Handeln im Unternehmensalltag um?
Alle neuen Mitarbeiter:innen erhalten ein „Sustainable Onboarding“ wo wir uns ordentlich Zeit nehmen, ausführlich unsere Werte, die Bedeutung von Zertifikaten und unsere Maßnahmen in der Lieferkette mit den neuen Kolleg:innen zu besprechen. Die textile Lieferkette ist komplex und jede Abteilung trägt ihren Beitrag zur Wertschöpfung bei. Zudem gibt es regelmäßige Nachhaltigkeitstage. Generell herrscht in unserem Team ein kollektives Bewusstsein dafür, dass es wichtig ist, Ressourcen zu schonen. Wir nutzen Altpapier als Schmierpapier, schalten unseren Bildschirm und Lampen in der Mittagspause aus.
Annabelle, im Hinblick auf die Zukunft: Was braucht es da, um sich stetig weiter nachhaltig auszurichten?
Wir arbeiten insbesondere mit natürlichen Materialien aus kontrolliert biologischem Anbau oder aus biologischer Tierhaltung. So können wir sicherstellen, dass die Rohstoffherstellung einen möglichst geringen Einfluss auf die Umwelt hat. Das ist der erste Schritt. Was folgt ist die Kontrolle des Energie- und Chemikalieneinsatz sowie die Sicherstellung von Sozialstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das reicht allerdings nicht aus. Wir stehen zukünftig vor der Herausforderung, wieder weniger Kleidung pro Kopf zu produzieren - bedarfsgerechter und langlebiger. Ein wichtiges Thema der Zukunft ist in jedem Fall auch die Kreislauffähigkeit und Recyclingfähigkeit unserer Produkte.